Being cut by the bullshit.

Frisch nach dem Anschauen des Videos (Luisa Neubauer in der Höhle der Online-Marketing-Löwen) habe ich vor allem eine Emotion: Ärger.

Nicht auf die Unternehmen, die grüne Aktivitäten lieber simulieren, als wirklich etwas zu verändern; lieber performativ Ökotheater spielen als sich grundlegende (aber nötige) Fragen zum eigenen Handeln und Wirtschaften zu stellen.

Auch nicht auf die Kreativen, die die Möchtegern-Grün-Performances begleiten, verstärken und noch viel zu wenig einen ethischen Ansatz zu haben scheinen.

Nein, denn beides kann man mit Widerstandskräften ausreichend beschreiben. Widerstandskräfte eines Systems oder eines Individuums. Solange man das Klimathema als „hysterisch“ brandmarken und unter Verwendung des rhetorischen Werkzeugkastens die Mahner*innen abwechseln als unreif, naiv, Nicht-Profi oder egoistisch betiteln kann, ist die Lage noch nicht schlimm genug; die Kräfte des Status Quo noch stark genug, um nötigen Veränderungen zu widerstehen.

Nein, mein Ärger (und das ist natürlich wieder eine Personalisierung) bezieht sich auf dem Moderator dieser Veranstaltung, der wie ein Prototyp-OMRler erscheint. Die Menge an mangelnder Vorbereitung, dämlichen Fragen, Nicht-Vorbereitung und unglücklichen Übergängen ist schon Oscar-reif. Und entspricht einem vollgekoksten Klischee solcher Leute, als hätte Christian Kracht oder Benjamin v. S.-B. gerade frisch einen „Schlüsselroman“ über sie geschrieben.

Danke für den Hinweis, Bastian Allgeier, auf dieses Video, das vom Q and A (kein Zufall, dass das schon die Hälfte der Buchstaben des deutschen Wortes „QUAL“ sind) abgesehen eine wunderbare und wichtige Zusammenfassung der Lage darstellt – nämlich, dass statt echter Veränderung lieber Veränderung maximal instragram- und oder LinkedIn-tauglich simuliert wird.


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